Die Hochwassergefahr spitzte sich vom 31.05. auf den 01.06. zu und führte am Samstagmorgen zur Erhöhung der Gefahrenstufe 3 auf 4 (grosse Gefahr) am Rheinufer. Insbesondere in Wallbach und Rheinfelden stieg das Überschwemmungsrisiko. In Wallbach erfolgte der Aufbau eines Beaver-Hochwasserschutz-Systems. Neben dem Kantonalen Führungsstab Aargau (KFS), dem Kantonalen Katastrophen-Einsatzelement (KKE) , den Feuerwehren Rheinfelden und Unteres Fischingertal stand auch ein Teilaufgebot des Regionalen Führungsorgans (RFO) Unteres Fricktal in Wallbach und Rheinfelden im Einsatz.
Der intensive Dauerregen mit 80 bis 110 mm in den vergangenen Tagen führte am Freitag, 31.05.2013, um 11.30 Uhr zur Warnung „Hochwasserstufe 3“ durch den Bund. Infolge wurde im Auftrag des KFS Aargau die Lage durch das RFO Unteres Fricktal für die Region beurteilt und die Gemeinden sowie die Feuerwehren in den stark betroffenen Regionen Wallbach und Rheinfelden über die aktuelle Lage informiert. Aufgrund der weiterhin starken Regenfälle in der Nacht auf Samstag und der zu erwartenden Spitzenwerte am Rhein von mehr als 3300 Kubikmeter pro Sekunde bis ca. 18 Uhr hat der KFS Aargau entschieden, in Wallbach Hochwassersperren vorzubereiten.
Rascher und effizienter Einsatz dank guter Zusammenarbeit
Dank einer guten Koordination der diversen Bevölkerungsorganisationen KFS, KKE und RFO Unteres Fricktal erfolgte eine rasche und effiziente Abklärung der benötigten Mittel und des Transports der von der Armee zur Verfügung gestellten mobilen Hochwassersperren (Beaverschläuche). Mit den Armeesperren erfolgte eine wesentliche Erleichterung der Sandsackaktion durch die Einsatzkräfte vor Ort. Mit dieser Massnahme konnte bereits vor der Erhöhung der Hochwasserwarnung auf Stufe 4 durch den Bund am Samstagmorgen der Situation am Rhein über Nacht Rechnung getragen werden. Am Vormittag ist der Rhein zwar über die Ufer getreten, die von der Feuerwehr Unteres Fischingertal und dem KKE errichteten mobilen Hochwassersperren konnten jedoch Überschwemmungen verhindern. Insgesamt wurden rund 600 Meter Beaverschläuche eingebaut. Seit dem frühen Nachmittag wurde für die Station Rhein-Rheinfelden bis 18 Uhr ein Abflusspegel von 3800 Kubikmetern pro Sekunde erwartet. Das RFO Unteres Fricktal war mit den Einsatzkräften in Rheinfelden und Wallbach in ständigem Kontakt und stand als Ansprechpartner zur Verfügung. Nach dem Einpendeln des Pegelstandes am Samstagnachmittag wurde das Teilaufgebot des RFO Unteres Fricktal gegen 16 Uhr aufgelöst.
Allgemeine Hochwassersituation in der Bevölkerungsschutzregion Unteres Fricktal
Seit Freitagnachmittag wurde der Hochwassereinsatz im Kanton Aargau durch den KFS Aargau geführt. Der kantonale Führungsstab hat laufend eine Lagebeurteilung vorgenommen und die regionalen Führungsorgane über die Entwicklung des Hochwassers orientiert. Am Sonntagmorgen hat das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie für den Aargau betreffend starken Niederschlägen die Gefahrenstufe 3 aufgehoben. Die allgemeine Beruhigung der Wettersituation führte zu einer Entspannung der Hochwassersituation. Am Sonntag, 2. Juni 2013, um 8 Uhr beendete der KFS Aargau seinen Einsatz bis auf weiteres. In Wallbach konnten dank der mobilen Hochwassersperren „Beaver“ die über das Ufer strömenden Wassermassen zurückgehalten und grössere Überschwemmungsschäden vermieden werden. Ein Abbau erfolgt erst wenn der kritische Durchflusswert von 3000 Kubikmetern pro Sekunde wieder deutlich unterschritten wird. Insgesamt wurden durch das KKE in Wallbach und Brugg rund 2‘000 Meter Beaverschläuche eingesetzt. Für den Rückbau und die Retablierung der Beaverschläuche beauftragte der KFS Aargau die ZSO (Zivilschutzorganisationen) des Kantons Aargau. Für die gesamte Retablierung wird mit einer Einsatzdauer von ca. 2 Wochen gerechnet.